Südtirol 2003 in Ratschings-Stange in der Villa Albert

Der Urlaub begann mit 4 Tagen Vespätung wegen Umzug und Wohnungsauflösung *seufz*

Unser armer alter Toyota wurde ganz schön belastet: Urlaubsgepäck für 10 Tage incl. 2 Kästen Bier, unsere Hundedame 'Socke' samt ihrer Kiste und dem Anhänger mit der SV drauf.

Die Suche nach unsere Fereinwohnung gestaltete sich etwas schwierig: mit dem Anhänger auf der Berg gedreht, der Hund entlaufen weil ich die Tür aufgemacht habe um zu sehen ob wir nicht die Leitplanke küssen - den Hund nach 15 min. wieder auf dem Berg eingefangen und nochmals mit Hänger gedreht, Ferienwohnung endlich gefunden und bezogen, Bier in den Kühlschrank und auf Nachtjule und den Anfänger02 gewartet, die ca. 1 Stunde später eintrafen.

Leider ist den beiden kurz vorm Ziel ein Reh vor das Auto gelaufen. Gottseidank hatten die Motorräder auf dem Hänger nichts davon abbekommen.

Am nächsten Morgen erstmal gemütliches Frühstück und dann die Mopeds von Jule und Ralf abladen.

Lysander wollte auf seinem Weg zum Gardasee bei uns um die Mittagszeit auf einen Kaffee vorbeikommen. Aber wir waren zu ungeduldig und außerdem auf dem Timmelsjoch mit Uwe (Funbiker64) verabredet, der sich ebenfalls in Ratschings einquartieren wollte. So verpaßten wir Ly um eine Stunde und er mußte ohne unseren Kaffee weiter zum Gardasee.

Der Weg zum Timmelsjoch war äußerst nervig. Soviele Motorradfahrer und soviele Anfänger hatten wir noch nie in den Dolomiten erlebt. Allein innerhalb 1 Stunde 4 Unfälle - wenn auch nur mit Blechschaden *seufz*. - der reinste Motorradstau. Am liebsten wären wir umgekehrt und in Richtung Karezza gefahren *seufz*. Oben auf dem Timmeljoch war es dann so lausig kalt, das wir nach einem kurzen Schwatz mit Uwe schnell weiterfuhren.
Die Mautgebühr bzw. der Eintritt ins Öschiland von 8,- Euro/ Motorrad empfanden wir recht unverschämt - half uns aber nix.
Und da beklagen sich die Öschis, das sie nur als Durchreiseland genutzt werden - mich wundert das nicht.



kurze Pause ;-)

Am Tagesende hatte wir dennoch eine sehr schöne Tour mit einer gemütlichen Mittagspause abseits der Straßen hinter uns.

Am nächsten morgen war für 10vor8 Aufstehen und 9 Uhr Abfahrt angesagt.
Uwe mit seiner BMW war im Gegensatz zu uns äußerts pünktlich *schäm*.
Die Tour sollte zum Pso. Rolle gehen - eine unserer Liebstrecken.
Leider war die Sonnenstraße fast zur hälfte Baustelle, also nicht wirklich die erhoffte Freude und wir kamen wir nur bis zum Würzjoch *seufz*.
Ralf hatt sich dort mit seiner Bandit abgelegt und wir mußten einen Krankenwagen besorgen, der ihn dann nach Brixen ins Krankenhaus brachte.Schlüsselbeinfraktur, Rippenserienfraktur und Fraktur des Schulterblattes - somti hatte er statt Ferienwohnung Krankenhaus gebucht.
Der Tag war für uns alle gelaufen.

Hier seine Berichte:

Was macht man mit einem Donnerstagsfeiertag? Richtig, Freitag muß Urlaub her und wenn dann noch schönes Wetter ist, dann ab mit dem Moped in die Alpen. Das Ziel war Stange, der Nachbarort von Gasteig bei Sterzing in Süd-Tirol. Weil lange Autobahnfahrten mit dem Moped öde sind gings mit dem Möppihänger Richtung Brenner. Zum Glück hatte ich Jule dabei, die mir immer die richtige Fahrtrichtung zeigte. Auch ein Reh, daß uns den Urlaub schon von Anfang an versauen wollte konnte uns nicht bremsen. Schade fürs Reh, aber warum mußte das auch direkt vor uns über die Straße.



Mein schönes Auto nach dem Wildunfall mit einem Reh

Zu denken hätte mir der kleine Crash jedoch schon zu geben sollen. Na ja, wir trafen dann den Rest der Truppe, Geno und Petz



Geno (Genoveva1963) und Petz (Petzbär), sind die net süß?

und machten uns Donnerstags auf die erste Pässetour. Super gut vorbereitet konnten wir einfach losfahren und das superschöne Wetter geniesen. Petz und Geno hatte eine geniale Tour ausgesucht. Das einzige was störte waren nur die 17,8 Mio Mopedfahrer, die allesamt die gleiche Idee wie wir hatten. Und die Mopedunfälle, die an allen Ecken passierten. Wir sahen auf der ersten Dreiviertel Stunde 3 oder 4. Zum Glück alle net so heftig. Es war einfach nur voll in Süd-Tirol. Da der Jaufenpass direkt vor unserer Haustür lag, mußte er als erster fallen.



Mein erster Alpenpass, der Jaufenpaß in Süd-Tirol


Juhuu meiner ersten Alpenpass. Es war gigantisch. Kurve links, Kurve rechts und immer schön Petz nachfahren. Oben auf dem Pass fanden wir dann noch einen alten bekannten, Uwe. Der schaute aus, als ob er frierte.



Uwe (Funbiker64) schnattert sich einen ab

Und das trotz schönstem Wetter. Von Jaufenpass gings dann weiter zum Timmelsjoch. Welch eine grandiose Aussicht. Nur leider mußten wir hier, wie zu besten DDR-Zeiten, Eintritt bezahlen um nach Ösiland zu kommen. Hätte ich das geahnt, dann hätten mich auch die Spritpreise nicht locken können.



Spritpreise in Österreich, warum geht das nicht bei uns?

Dann weiter zum Rechenpass

Rechen am See, traumhafte Gegend (mit der Kirche im Wasser)


und zurück nach Süd-Tirol. Es war eine lange Tour und Abend war ich froh in unserer Hütte zu sein.


Unsere Villa-Albert in Süd-Tirol

Prutzel, Prutzel, Zauber, Zauber, eins zwei Ramazottel dazu und der nächste Tag konnte kommen. Die Sonnenstraße rief.



Geno, Petz, Uwe und ich (Dank Jule, bin ich auch mal drauf)


Grandiose Natur, schöne Aussichten nach allen Richtungen. Was will man mehr.

Der Berg ruft. Welch eine Aussicht


Über das Würzjoch sollte es zum Rollepass gehen. Doch leider war irgendwo vor dem Würdjoch für mich Schluß. Mein Vorderrad sah einen Minirock und drehte sich um. Allerdings ohne rechtzeitig Bescheid zu sagen und so viel ich einfach um.



Das war's dann für mich gewesen

Hier die Ergänzung von Ralf:
Auf der Tour zum Rollepass, irgendwo in der Nähe des Würzjoch ist es passiert. Irgendwann mußte es ja mal passieren. Aber warum gerade hier? In dieser harmlosen Linkskurve? Ausgerechnet mitten in dieser klasse Tour? Warum? Fragen über Fragen. Beim Überholen, vorher, als ich mal was riskiert hatte. Gut dann hätte ich gewußt warum. Na ja alles zedern hilft net. Es ist passiert. Ich habe die Kurve wie immer angefahren, zwar net so ganz korrekt wie es im Lehrbuch steht, aber so wie ich es schon immer gemacht hab. Ich war langsam, vielleicht so 30-40 km/h war ich schnell. Und dann hab ich nochmal gebremst, weiß der Geier warum. Vielleicht weil mir von unten zwei Mopedfahrer entgegenkamen, ohne daß die etwas falsch gemacht hätten, oder zu weit auf meiner Seite gewesen wären. Vielleicht war noch der Unfall mit dem Auto und dem Reh in meinem Kopf. Vielleicht habe ich von den Bergen geträumt, oder von einer hübschen Frau. Auf jeden Fall ist mir das Vorderrad weggerutscht und ich bin ganz dämlich hingefallen. Bumms, direkt auf den Rücken.



Ging's mir so scheiße?

Anmerkung von Geno: Da gings dir schon wieder gut Ralf ;-)

Der Kopf war schön oben geblieben, nur ein klitzekleiner Ratzer am Helm. Aber die Schultern, die Rippen. Mir blieb die Luft wech. So wie damals im Sport, beim Handballspiel. Ich setze zum Sprungwurf an, bin in der Luft, werfe, einer stößt mich von vorn gegen die Brust. Ich fall um, auf den Rücken. Bin blau angelaufen, die Luft blieb mir eben wech. Das ist schon ein komisches Gefühl so ein Unfall. Zuerst hab ich gar net so genau gewußt was mit mir los war. Dann haben mich meine Kumpelz von der Straße geholt den Helm abgezogen und die Jacke ausgezogen. Zum Glück hatte ich ja eine Profine dabei. Vielen Dank nochmal liebe Geno. Aber daß Du mich geschlagen hast, angebrüllt als ich nur mal so kurz einen wunderschönen Traum hatte, daß ich die Augen net zumachen durfte, das verzeih ich dir nicht ;-) Niemals. Und dann diee Solidarität unter den Mopedfahrern. Die fasziniert mich immer wieder. Alle blieben stehen und fragten ob sie helfen können. Unglaublich aber von einer Gruppe von vier Mopedfahrern waren drei Ärzte. Einer hat mich dann auch versorgt. Leider hab ich seinen Namen net. Er kam glaube ich aus Stuttgart. So richtig gesehen hatte ich nix. Lag auf der falschen Seite und hatte andere Probleme. Ich bekam nach der Erstversorgung und Untersuchung sogar noch Schatten gespendet. Nochmals vielen Dank, auch an alle anderen die mir geholfen haben.



Meine arme Suzi, ganz schön verkratzt


Suzi hats alles in allem besser verkraft als ich. Eigentlich nur Schrammen, nix gebrochen. Im Gegensatz zu mir. Alles in allem hatte ich aber viel Glück. Erstens war ich net allein, zweitens hatte ich Freunde und Helfer und drittens ging es mir besser als dem Bladefahrer,



Firebladefahrer unfreiwillig auf der Titelseite
der als einer von vier Mopedfahrer am 18.06.2003 nicht mehr nach Hause kam.

Das Krankenhaus in Brixen, eine gute Adresse ;-)

Der Krankenwagen kam und brachte mich nach Brixen ins Krankenhaus.
Dort lernte ich dann Pelikan II kennen.

Pelikan II, wenn der ausfliegt wirds ernst
Das ist der Rettungshubschrauber (es gibt zwei Pelikan I und Pelikan II) von Süd-Tirol.
Ist schon ein komisches Gefühl wenn man mitbekommt
wie oft der Hubschrauber so über den Tag verteilt ausrückt.

Diese Bett möchte ich nie wieder sehen

Aber das beste am Krankenhaus war die Betreuung durch die unglaublich netten und hübschen Schwestern.
Bleibt noch zu erwähnen, daß ich mich über jeden Besuch immer tierisch gefreut hab über jede SMS und jeden Anruf. Liebe Freunde vielen, vielen Dank. Ob nun vor Ort oder per Telefon, ob Jule, Uwe, Geno, Petz, Anja, Sabine, Susanne oder wer auch immer. Ihr habt mir alle sehr geholfen.



Geno und Petz, so Kumpelz kann man sich nicht kaufen

Der ADAC hat mich dann abholen lassen und nach Hause gebracht.
Und wie ihr sehen könnt, ich habe jetzt einen HiTec-Rucksackverband
und kann schon wieder, wenn auch etwas gequält, lachen.

Ich bin das Leiden in Person, aber inzwischen zu Hause
Jetzt ein paar Wochen Pause und dann gleich wieder auf die Maschine.

Am nächsten Morgen machten wir dann bei strahlendem Sonnenschein ohne Ralf zu 4. einen neuen Versuch zum Rollepass

Die Highlights des Tages: ein wildgewordenes Brotauto jagt vor uns so rasant durch die Kurven, das wir erst gar nicht ans Überholen denken.
Ein wildgewordener Roller-Fahrer drängelt sich an einer Baustelle vor uns und zeigt uns, das er mit seinem Teil genauso gut fahren kann wie wir. Nachdem er allerdings merkt, das wir durchaus mithalten können winkt er uns vorbei ;-)
Ein Wohnmobil erschrickt sich vor Ines und küsst die Leitplanke - der Fahrer hatte wohl die Augen auf Ines und nicht auf der Straße ;-)
Dann erleben wir 2mal hintereinander eine Kackstuhltruppe mit Klappstuhl - leider waren wir beidemale zu dösig, ein Foto von dem Kackstuhl mit dem Klappstuhl zu machen *seufz*.


Sonntag heißt es Abschied von Uwe und Ines.....

Montag: Tour Mendel-Tonale-Gavia-Stilfser-Jaufen-Pass
Am Pso. Tonale eine etwas versteckt Festung aus dem 2. Weltkrieg



Der Gavia ist stellenweise nicht breiter als 1,50 m aber immer wieder schön




der neue Tunnel und die alte Schotterstraße

wir entscheiden uns für den tunnel ;-)

die Seen des Passes:

Vom Gavia aus wollen wir über das Stilfser Joch. Nach ca. 5 km schlägt in ca. 50 m Entfernung ein Blitz in den Berg ein und wir machen uns schleunigst wieder runter nach Bormio um das Gewitter abzuwarten und dann einen erneuten Versuch zu starten.
Fast oben dieses Bild nach dem kräftigen Gewitter



letztes Jahr war das nur ein gemütliches Bächlein *g*


wohl ganz frische Schäden vom Gewitter


ein paar der 43 Kehren bei regennasser Straße

wirklich zu empfehlen ist die Pommesbude oberhalb von Meran in Dorf Tirol

3 G's: gemütlich, gut, günstig

Dienstag ist Wandern zum fitscherjoch angesagt - der Hund soll ja schließlich auch was vom Urlaub haben ;-)
Mit dem Auto fahren wir nach St. Johann-Stein und beginnen dort unsere Tour.
Der ausgeschilderte Wanderweg beginnt recht harmlos über eine Wiese


und einen schattigen Waldweg

der Weg wird aber anspruchsvoller und steiler